Der Turmkopf bildete bereits nach Fertigstellung des Kirchturmes 1557 dessen krönenden Abschluss.
Im Mai 1642 wurde der Turmkopf erneuert. Überliefert sind sogar die Namen der Handwerker, die Kopf und Wetterfahne wieder in luftiger Höhe befestigten: Caspar Toblitzmann, Schieferdecker und Martin Kluge, Zimmermann.
Eine weitere Reparatur fand im Jahr 1701 statt. Dabei fand man im Turmkopf Chroniken, die jahre 1632 bis 1642 betreffend, die in den „Gubener Wochenblättern“ der Jahre 1836 und 1837 wiedergegeben wurden.
Fast 70 Jahre hielt der Turmkopf allen Wettern stand, bis 1768 wiederum eine Reparatur nötig war. Dabei wurde er vom Gürtler George Friedrich Barth neu vergoldet und von einem Schieferdecker aus Böhmen wieder aufgesetzt.
In den Oktobertagen des Jahres 1836 fanden erneut wichtige Reparaturen sowohl am Blitzableiter als auch am Turmkopf und der Wetterfahne statt. Schon seit 1830 bot letztere einen sehr erbärmlichen Anblick, war sie doch durch einen Sturm sehr stark verbogen und ein Stern, der ihren Abschluss bildete, war bereits heruntergerissen worden.
Mit der Anfertigung der neuen Wetterfahne war der damalige Stadtverordnete David Krüger beauftragt worden, der keine Mühe scheute und in aufwändiger, kostspieliger Arbeit ein Kunstwerk schuf. Er übergab dies Arbeit, in einer beachtlichen Länge von zwei Metern und einem Gewicht von knapp 35 Kilogramm, der Stadt zum Geschenk. Neben den Jahreszahlen 1642 und 1836, war das sächsische Wappen, das alte Gubener Stadtwappen mit den drei Türmen und den Stadttoren dargestellt. Letzteres ist von zwei Löwen eingerahmt, über die der preussische Adler seine Schwingen ausbreitet. Mit einer kleinen Inschrift verewigte sich der ehrenwerte Spender der Wetterfahne: „Verfertigt von Carl Dav. Krüger, Kupferarbeiter 1836“. Die Anbringung gestaltete sich aufgrund der Ausmasse der Wetterfahne etwas schwierig, wurde aber mit Ruhe und Besonnenheit durch Zimmermeister Schutzke und Mut und Gewandheit seiner Gesellen und Schieferdecker Seeliger in einer Stunde vollendet.
Letztmalig wurde die Wetterfahne der Stadt- und Hauptkirche im Herbst 1925 durch den Klempnermeister Max Hiecke, Senior erneuert.
Quelle:
Andreas Peter: Die Stadt- und Hauptkirche in Guben/Gubin
– Eine Bau- und Kulturgeschichte. Niederlausitzer Verlag, Guben 2007,
ISBN 978-3-935881-48-7. (100 Seiten, über 50 s/w-Abbildungen)
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