Nach dem 1. Weltkrieg wurde in Guben über eine würdige Ehrung für die Gefallenen aus der Stadt nachgedacht. Vereine, Gewerke, Firmen und Schulen widmeten ihren Kriegstoten zumeist Gedenktafeln und kleinere Denkmäler, die zum überwiegenden Teil nicht mehr erhalten sind.
Im Spätsommer 1924 unterbreitete, der seit 1906 in Guben tätige Bau- und Regierungsrat, Otto Erdmann den kirchlichen Körperschaften einen Entwurf für eine Kriegerehrung in der Stadt- und Hauptkirche. Diese sollte aus einem farbigen Glasfenster und den Namenstafeln der Gefallenen in der Kapelle entstehen.
Am 3. April 1927 wurde die Kriegerehrung für 865 Gefallene, die an der Stadt- und Hauptkirche gemeldet waren, durch den damaligen Superintendent Mueller-Schlomka eingeweiht. Die Namen waren alphabetisch und nach den Jahreszahlen auf insgesamt 10 Tafeln angeordnet. In dem darüber angeordneten Glasfenster, war der aufstrebende Heiland, umrahmt von zwei Friedensengeln, dargestellt. Gefertigt wurde es von der Firma Linnemann in Frankfurt am Main, die bereits ein anderes farbiges Glasfenster für die Kirche hergestellt hatte.
Die Kriegerehrung befand sich im östlichen Teil der Kirche, rechts vom Altar. Das Glasfenster mitsamt der Ehrung wurden in den Kämpfen um die Stadt Guben 1945 zerstört. Die farbliche Ausgestaltung der Nische ist aber noch recht gut erkennbar.
Quelle:
Andreas Peter: Die Stadt- und Hauptkirche in Guben/Gubin
– Eine Bau- und Kulturgeschichte. Niederlausitzer Verlag, Guben 2007,
ISBN 978-3-935881-48-7. (100 Seiten, über 50 s/w-Abbildungen)
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